Tarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern (TV-Ärzte/VKA) |
Beschäftigte: | 55.000 |
Laufzeit Vorgänger: | 01.01.2008-31.12.2009 |
Tarifverhandlungen: | 18.01.2010 03.02. 08.03./09.03. 07.04./08.04. 08.06./09.06. |
TV-Ärzte/VKA
Ergebnis der Tarifrunde 2010
1. Laufzeit
- 20 Monate: 01.01.2010 - 31.08.2011
2. Entgelt
3. Bereitschaftsdienstentgelt
- Erhöhung der Bereitschaftsdienstentgelte zum 01.05.2010 auf:
EG I: | 25,00 € |
EG II: | 29,00 € |
EG III: | 31,50 € |
EG IV: | 33,50 € |
- 15% Zuschlag auf das Stundenentgelt für Bereitschaftsdienst in
den Nachtstunden ab dem 01.05.2010
4. Einführung von Leistungs- und erfolgsorientierten Entgelten (Vario-Ä)
- Ärzte können auf der Grundlage einer Zielvereinbarung eine
Leistungsprämie erhalten. Zielvereinbarungen können auch mit Gruppen
von Ärzten abgeschlossen werden.
- An Ärzte können am Unternehmenserfolg orientierte
Erfolgsprämien gezahlt werden.
5. veränderte Stufenlaufzeiten
- E I, Aufstieg von Stufe 3 in Stufe 4: 1 Jahr (statt 1,5 Jahre)
- E I, Aufstieg von Stufe 4 in Stufe 5: 1 Jahr (statt 1,5 Jahre)
Vergleich Tarifergebnisse 2010 TV-Ärzte/VKA mit TVöD
|
Forderung MB |
Ergebnis TVöD |
Angebot VKA |
Ergebnis |
21.12.2009 |
27.02.2010 |
09.04.2010 |
09.06.2010 |
Entgelterhöhung 2010 |
+5,0% |
+1,2%
| +1,7%
| +2,0%
|
Entgelterhöhung 2011 |
nicht beziffert |
+0,6%,+0,5% |
+1,2% |
- |
Einmalzahlung |
- |
240 € |
- |
400 € |
Bereitschaftsdienstentgelt |
| | | |
Entgeltgruppe I (bisher: 22,30 €) |
30,00 € (+35%) |
- |
24,00 € (+8%) |
25,00 € (+12%) |
Entgeltgruppe II (bisher: 27,10 €) |
36,00 € (+33%) |
- |
28,00 € (+3%) |
29,00 € (+7%) |
Entgeltgruppe III (bisher: 30,00 €) |
39,00 € (+30%) |
- |
31,00 € (+3%) |
31,50 € (+5%) |
Entgeltgruppe IV (bisher: 32,00 €) |
41,00 € (+28%) |
- |
33,00 € (+3%) |
33,50 € (+5%) |
Laufzeit des Tarifvertrages |
12 Monate |
26 Monate |
33 Monate |
20 Monate |
Chronologie der Tarifrunde 2010
- 14.06.2010
-
Die Große Tarifkommission des Marburger Bundes stimmt dem
Tarifabschluß zu.
- 09.06.2010
-
Es wurde eine Tarifeinigung erzielt. Nach vier Null-Monaten (Januar
bis April) steigen rückwirkend zum 01.05.2010 die Gehälter der Ärzte
im Dienst der Kommunen um linear 2,0% bei einer Einmalzahlung in
Höhe von 400 €. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 20 Monate.
- 07.06.2010
-
Die Tarifverhandlungen werden wieder aufgenommen.
- 17.05.2010
-
Am ersten Streiktag legen mehr als 10.000 Ärzte die Arbeit nieder.
- 07.05.2010
-
Bei der Urabstimmung in den kommunalen Kliniken stimmen nach
Angaben des Marburger Bundes 93% der teilnehmenden Ärzte für die
Aufnahme von Arbeitskampfmaßnahmen.
Das Bundesstreikkomitee legt daraufhin den 17.05. als Beginn eines
unbefristeten Streiks fest.
- 28.04.2010
-
Die Urabstimmung hat begonnen. Bis zum 07.05. können die Mitglieder
des Marburger Bundes darüber abstimmen, ob an den Krankenhäusern im
Tarifbereich der VKA gestreikt werden soll.
- 09.04.2010
-
Die Eckpunkte des Vorschlags der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände
lauten folgendermaßen:
- Lineare Erhöhung:
- 1,7% ab 01.05.2010
- 1,2% ab 01.08.2011
- Erhöhung des Bereitschaftsdienstentgelts
- EG I: von 22,30 Euro auf 24,00 Euro
- EG II: von 27,10 Euro auf 28,00 Euro
- EG III: von 30,00 Euro auf 31,00 Euro
- EG IV: von 32,00 Euro auf 33,00 Euro
- Verkürzung der Stufenlaufzeiten in der Entgeltgruppe I
- Laufzeit: 33 Monate bis 30.09.2012
- 08.04.2010
-
Am Vormittag wird ein erster Sondierungsstand erreicht: eine lineare
Entgelterhöhung von 2,9% bei einer Laufzeit von 36 Monaten.
Diesen Verhandlungsstand kündigt der Marburger Bund am Nachmittag
wieder auf und erklärt die Verhandlungen für gescheitert. Dazu
der Verhandlungsführer der Kommunen: "Es ist nicht akzeptabel, das
Gehalt eines Arztes doppelt so hoch steigen zu lassen wie das der
Krankenschwester. [...] Ärzte sind die Berufsgruppe, die nicht nur in
den Krankenhäusern, sondern auch im Vergleich zu anderen Akademikergruppen
bereits jetzt am besten verdient."
Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marbuger Bundes setzt dem entgegen:
"Die Arbeitgeber haben den Ernst der Lage nicht erkannt. Wir haben alles
in die Waagschale gelegt, um zu einer Einigung auf dem Verhandlungswege
zu kommen. Am Ende hat die Unbeweglichkeit der Arbeitgeber zu der jetzigen
Situation geführt." Er macht auch deutlich, daß nun Streiks bevorstehen:
"Die VKA hat den Arbeitskampf provoziert"
- 26.03.2010
-
Die vierte Verhandlungsrunde geht ergebnislos zu Ende. Joachim Finklenburg,
Verhandlungsführer der VKA: "Den Durchbruch haben wir noch nicht geschafft,
auch wenn wir uns in einzelnen Punkten angenähert haben. Eine Lösung des
Tarifkonflikts kann nur in der Fortsetzung der Verhandlungen erreicht werden.
Dabei werden sich beide Tarifparteien von ihren Maximalforderungen wegbewegen
müssen."
- 22.03.2010
-
Die vierte Verhandlungsrunde beginnt.
- 09.03.2010
-
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) legt
wie bereits bei den Tarifverhandlungen zum
TVöD eine sogenannte "Positionierung" vor, nachdem sich die
Entgelterhöhung an den Tarifabschluß der nicht-ärztlichen Angestellten
orientiert. Dies würde ein lineare Entgelterhöhung um 2,3% bei
einer Laufzeit von 26 Monaten bedeuten.
Eine Einigung mit der Ärztegwerkschaft Marburger Bund kam nicht zu Stande
und so wurden die Verhandlungen auf 22. März vertagt. Der Verhandlungsführer
des Marburger Bundes Lutz Hammerschlag erklärt: "Die Vorstellung der VKA,
die Tarifeinigung im Öffentlichen Dienst auf die Ärzte zu übertragen, ist
eine völlige Verkennung der Realität" und
"Wer wie die Arbeitgeber mit dem Feuer spielt, kann sich ganz schnell
die Finger verbrennen"
- 25.02.2010
-
Rudolf Henke, Vorsitzender des Marburger Bundes, sieht den Schlichterspruch
bei den Tarifverhandlungen TVöD nicht
als Vorgabe: "Auf einen solchen Gedanken sollten die Arbeitgeber gar nicht
erst kommen".
- 03.02.2010
-
Auch die zweite Verhandlungsrunde führt zu keinem Ergebnis. Die
Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund beharrt weiter auf das am 21.12.
beschlossene Forderungspaket. Joachim Finkenberg, Verhandlungsführer
der Arbeitgeberseite, erklärt: "Eine Steigerung der Personalkosten
in dieser Größenordnung ist für die Krankenhäuser nicht zu stemmen.
Nach wie vor sind die Ärzte eine der am besten bezahlten Akademikergruppen
in Krankenhäusern, aber auch im gesamten öffentlichen Dienst. Gleichzeitig
ist die Finanzsituation in den Krankenhäusern sehr schwierig."
- 18.01.2010
-
Nach zweistündigen Gesprächen werden die Tarifverhandlungen ergebnislos vertagt.
- 22.12.2009
-
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände bezeichnet die
Forderungen des Marburger Bundes als "nicht angemessen und nicht
- 26.03.2010
-
Die vierte Verhandlungsrunde geht ergebnislos zu Ende. Joachim Finklenburg,
Verhandlungsführer der VKA: "Den Durchbruch haben wir noch nicht geschafft,
auch wenn wir uns in einzelnen Punkten angenähert haben. Eine Lösung des
Tarifkonflikts kann nur in der Fortsetzung der Verhandlungen erreicht werden.
Dabei werden sich beide Tarifparteien von ihren Maximalforderungen wegbewegen
müssen."
- 22.03.2010
-
Die vierte Verhandlungsrunde beginnt.
- 09.03.2010
-
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) legt
wie bereits bei den Tarifverhandlungen zum
TVöD eine sogenannte "Positionierung" vor, nachdem sich die
Entgelterhöhung an den Tarifabschluß der nicht-ärztlichen Angestellten
orientiert. Dies würde ein lineare Entgelterhöhung um 2,3% bei
einer Laufzeit von 26 Monaten bedeuten.
Eine Einigung mit der Ärztegwerkschaft Marburger Bund kam nicht zu Stande
und so wurden die Verhandlungen auf 22. März vertagt. Der Verhandlungsführer
des Marburger Bundes Lutz Hammerschlag erklärt: "Die Vorstellung der VKA,
die Tarifeinigung im Öffentlichen Dienst auf die Ärzte zu übertragen, ist
eine völlige Verkennung der Realität" und
"Wer wie die Arbeitgeber mit dem Feuer spielt, kann sich ganz schnell
die Finger verbrennen"
- 25.02.2010
-
Rudolf Henke, Vorsitzender des Marburger Bundes, sieht den Schlichterspruch
bei den Tarifverhandlungen TVöD nicht
als Vorgabe: "Auf einen solchen Gedanken sollten die Arbeitgeber gar nicht
erst kommen".
- 03.02.2010
-
Auch die zweite Verhandlungsrunde führt zu keinem Ergebnis. Die
Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund beharrt weiter auf das am 21.12.
beschlossene Forderungspaket. Joachim Finkenberg, Verhandlungsführer
der Arbeitgeberseite, erklärt: "Eine Steigerung der Personalkosten
in dieser Größenordnung ist für die Krankenhäuser nicht zu stemmen.
Nach wie vor sind die Ärzte eine der am besten bezahlten Akademikergruppen
in Krankenhäusern, aber auch im gesamten öffentlichen Dienst. Gleichzeitig
ist die Finanzsituation in den Krankenhäusern sehr schwierig."
- 18.01.2010
-
Nach zweistündigen Gesprächen werden die Tarifverhandlungen ergebnislos vertagt.
- 22.12.2009
-
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände bezeichnet die
Forderungen des Marburger Bundes als "nicht angemessen und nicht
finanzierbar". Die Forderungen summierten sich auf 8%, was
für die kommunalen Krankenhäuser Mehrkosten in Höhe von 300 Mio. Euro
bedeuten würde.
- 21.12.2009
-
Der Marburger Bund hat die Forderungen für die Tarifrunde 2010
beschlossen:
- Lineare Erhöhung der Ärztegehälter um durchschnittlich 5%
- Verkürzung der Stufenlaufzeit innerhalb der Entgeltgruppe I auf jeweils 12 Monate
- Erhöhung der Stundenentgelte für den Bereitschaftsdienst:
EG I (Arzt) | von 22,30 € auf 30,00 € | +35% |
EG II (Facharzt) | von 27,10 € auf 36,00 € | +33% |
EG III (Oberarzt) | von 30,00 € auf 39,00 € | +30% |
EG IV (Leitender Oberarzt) | von 32,00 € auf 41,00 € | +28% |
- Laufzeit: 12 Monate
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