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Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L)
Bereich:alle Bundesländer
ohne Hessen
Laufzeit:01.01.2017-31.12.2018
Beschäftigte:  650.000
(Beamte:  1.200.000)
Verhandlungs-  
runden:
1 - 18.1.2017
2 - 30./31.1.
3 - 16./17.2.
Einigung:17.2.2017

TV-L - Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder

Ergebnis der Tarifrunde TV-L 2017

1. Laufzeit
  • 24 Monate: 01.01.2017 - 31.12.2018

2. Entgelt
  • lineare Entgelterhöhung in 2 Schritten:
  • Einführung einer Stufe 6 in E 9 bis 15 und Kr 9a bis 11a: [weitere Informationen]
    • 01.01.2018: Ermittlung des Tabellenbetrags aus Stufe 5 erhöht um 1,5%
    • 01.10.2018: Erhöhung der neuen Stufe 6 um weitere 1,48%

3. Auszubildende und Praktikanten
  • Entgelterhöhung in 2 Schritten:
    • 01.01.2017: +35 €
    • 01.01.2018: +35 €
  • Festsetzung des Jahresurlaubsanspruchs auf 29 Tage (bisher 28 Tage)

weitere Informationen zur Tarifeinigung

Entgelttabellen
gültig ab Erhöhung gültig bis TV-L allgemein TV-L Kr (Pflege)
  West Ost
01.01.2017
+2,0%
31.12.2017 Tabelle 2017 Rechner Analyse Rechner Analyse Tabelle 2017 Rechner
01.01.2018
+2,35%
31.12.2018 Tabelle 2018 Rechner Analyse Rechner Analyse Tabelle 2018 Rechner
 
Zwischentabelle der neuen Stufe 6 in E 9 bis E 15 und Kr 9a bis Kr 11a
01.10.2018
+1,5%
31.12.2018 Tabelle 2018b Rechner Analyse Rechner Analyse Tabelle 2018b Rechner

Sonderseite zur Besoldungsrunde 2017 der Landesbeamten

Chronologie zur Tarifrunde TV-L 2017

03.03.2017
Im Bereich des TV-H in Hessen, das nicht Mitglied der Tarifgemeinschaft deutscher Länder ist, wird ein zum TV-L ähnliches Tarifergebnis erzielt:
zum 01.03.2017 beträgt die Entgelterhöhung 2,0%, mindestens 75 € (ein echter Mindesterhöhungsbetrag), zum 01.02.2018 2,2%. Es wird ebenfalls eine Stufe 6 ab E 9 eingeführt, Auszubildende erhalten in beiden Jahren jeweils 35 € mehr.

21.02.2017
Die Gewerkschaft ver.di stellt in einem Flugblatt klar, daß die 75 € pauschale Erhöhung nicht für die gesamte Entgelttabelle gelten, sondern lediglich für alle bisherigen Tabellenentgelte unterhalb von 3200 €. Die Formulierung dazu bei ver.di lautet:
"Alle Beschäftigten, deren bisheriges Tabellenentgelt niedriger als 3.200,00 Euro ist, erhalten rückwirkend zum 01. Januar 2017 einen Mindestbetrag von 75,00 Euro."

20.02.2017
Im Online-Rechner wird eine neue Zeile E 9k für die "kleine E 9" eingefügt. Diese entspricht von den Tabellenwerten der Stufen 1 bis 4 der regulären E 9, weist aber verlängerte Stufenlaufzeiten auf sowie eine Zulage nach 5-jähriger Zugehörigkeit zur Stufe 4, die in dieser Tabelle als neue Stufe 5 dargestellt wird.

20.02.2017 - Stimmen zum Tarifabschluß
Peter-Jürgen Schneider (SPD), Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite und Finanzminister von Niedersachsen:
"Die Vielzahl an Forderungen haben die Gespräche nicht unbedingt erleichtert. Umso zufriedener bin ich jetzt, dass es uns gleichwohl gelungen ist, ein für beide Seiten akzeptables Ergebnis zu erzielen"
Frank Bsirske, Verhandlungsführer der Gewerkschaftsseite und Vorsitzender der Gewerkschaft ver.di:
"Wir haben ein Ergebnis mit deutlichen Reallohnsteigerungen erzielt". Zu den Regelungen im Detail: "Damit setzen wir Akzente in den oberen Entgeltgruppen, die mit einer sozialen Komponente in den mittleren und unteren Entgeltgruppen ausbalanciert wird"
Marlis Tepe, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW):
"Mit der Einführung der sechsten Stufe im Tarifvertrag der Länder (TV-L) für die höheren Entgeltgruppen haben wir einen deutlichen Akzent für die Lehrerinnen und Lehrer gesetzt. Diese Erhöhung setzt auf einer Gehaltssteigerung auf, die deutlich über der Inflationsrate liegt. Die unteren Gehaltsgruppen erhalten einen Mindestbetrag, damit sie nicht abgekoppelt werden"
Willi Russ, Vorsitzender des dbb Beamtenbund und Tarifunion:
"Wir haben heute zwischen den materiellen und den schwierigen strukturellen Fragen eine gute Balance und damit tragfähige Lösungen gefunden. [...] Für den dbb geht es jetzt um die zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamten und Versorgungsempfänger der Länder und Kommunen."

Ulf Schlüter, Südwest Presse Ulm:
"Verglichen mit früheren Auseinandersetzungen verlief die diesjährige Tarifrunde für die Angestellten des öffentlichen Dienstes der Länder geradezu entspannt."

19.02.2017
Vergleich der Forderungen von ver.di im Bereich Entgelt und Laufzeit mit dem tatsächlich erzielten Ergebnis:

Forderung der
Gewerkschaften
Tarifergebnis
15.12.2016 17.02.2017
Entgelterhöhung 2017
+6,0%
+2,0% oder 75 €
Entgelterhöhung 2018
nicht beziffert
+2,35%
Laufzeit des Tarifvertrages   
12 Monate
24 Monate

Hier noch ein Vergleich des linearen Anteils der Tarifabschlüsse TV-L mit TVöD während 10 Jahren bzw. 5 Tarifrunden. Bei Sockelbeträgen mit Wirkung auf sämtliche Entgeltgruppen und Stufen wurde zur Herstellung der Vergleichbarkeit gerundet (TV-L 2009 und 2012). Nicht berücksichtigt wurden Sonderregelungen die nur für einen Teil der Entgeltgruppen und Stufen gelten.

Vergleich der linearen Entgelterhöhungen TV-L mit TVöD während der letzten Tarifrunden
Jahr: 2018201720162015201420132012201120102009
TV-L:
+2,35%
+2,0%
+2,3%
+2,1%
+2,95%
+2,65%
~+2,6%
+1,5%
+1,2%
~+4,6%
TVöD:
+2,35%
+2,4%
+2,4%
+3,0%
+2,82%
+3,5%
+1,1%
+1,2%
+2,8%

18.02.2017
Bei der Entgelterhöhung TV-L 2017 handelt es sich weder um eine klassische lineare Erhöhung, noch um eine lineare Erhöhung mit Mindest- oder Sockelbetrag, wie dies in den letzten Jahren häufiger vorkam. Es wurde vielmehr eine lineare Entgelterhöhung von 2,0% festgelegt sowie ein pauschaler Erhöhungsbetrag von 75 € für bestimmte Entgeltgruppen und Stufen. Die Bezeichnung "Mindestbetrag", wie dieser Erhöhungsbetrag von Gewerkschaften und zahlreichen Medien genannt wird, ist irreführend, da einige Entgeltgruppen und Stufen unter den 75 € zurückbleiben.

Entgelterhöhung TV-L 2017
123456
E 15 84.27 93.43 96.88 109.14 118.42
E 14 76.30 84.63 89.51 96.88 108.19
E 13 70.35 78.08 82.25 90.34 101.52
E 12 75.00 69.99 79.75 88.32 99.38
E 11 75.00 67.49 72.37 79.75 90.46
E 10 75.00 65.15 69.99 74.87 84.15
E 9 75.00 75.00 75.00 68.21 74.39
E 8 75.00 75.00 75.00 75.00 75.00 75.00
E 7 75.00 75.00 75.00 75.00 75.00 75.00
E 6 75.00 75.00 75.00 75.00 75.00 75.00
E 5 75.00 75.00 75.00 75.00 75.00 75.00
E 4 75.00 75.00 75.00 75.00 75.00 75.00
E 3 75.00 75.00 75.00 75.00 75.00 75.00
E 2 75.00 75.00 75.00 75.00 75.00 75.00
E 1 75.00 75.00 75.00 75.00 75.00
Bei allen gelb markierten Tabellenfeldern beträgt die Entgelterhöhung pauschal 75 €. Bei den rot markierten Tabellenfeldern beträgt die Entgelterhöhung 2%, aber weniger als 75 €, bei den blau markierten Tabellenfeldern ebenfalls 2%, hier ergeben sich allerdings mehr als 75 €.

 +75 € pauschal
 weniger als +75 € linear +2,0%
 mehr als +75 €
[Link zu dieser Tabelle]

17.02.2017
Gewerkschaften und Arbeitgeber einigen sich in der dritten Verhandlungsrunde ohne weiteren Arbeitskampf auf einen Kompromiß:
Bei einer Laufzeit von 2 Jahren soll die Entgeltsteigerung im Jahr 2017 2,0% betragen, im Jahr 2018 2,35%. Des weiteren ist für bestimmte Entgeltgruppen und Stufen ein fester Erhöhungsbetrag von 75 € vereinbart. Es handelt sich dabei um die Entgeltgruppen und Stufen mit einem Tabellenentgelt von bis zu 3200 € in der Vorgängertabelle 2016.
Die Entgeltgruppen 9 bis 15 sowie KR 9a bis 15 werden um eine Stufe 6 ergänzt.

vorläufige Entgelttabellen (Prognose)
gültig ab Erhöhung gültig bis TV-L allgemein TV-L Kr (Pflege)
01.01.2017
+2,0%
31.12.2017 Tabelle 2017 Rechner 2017 Analyse Tabelle 2017 Rechner 2017
01.01.2018
+2,35%
31.12.2018 Tabelle 2018 Rechner 2018 Analyse Tabelle 2018 Rechner 2018
 
Zwischentabelle der neuen Stufe 6 in E 9 bis E 15 und Kr 9a bis Kr 11a
01.10.2018
+1,5%
31.12.2018 Tabelle 2018b Rechner 2018b Analyse Tabelle 2018b Rechner 2018b

weitere Informationen zur Tarifeinigung

Pressemitteilungen der Arbeitgeber und Gewerkschaften

16.02.2017
Die Arbeitgeberseite, vertreten durch die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), kündigt für die heutige dritte Verhandungsrunde die Vorlage eines Angebots zu den Einzelforderungen der Gewerkschaftsseite an. Der Verhandlungsführer der TdL, Peter-Jürgen Schneider (SPD), zeigt sich dabei zuversichtlich, zu einem Tarifergebnis zu gelangen.
Zum Ende des Verhandlungstages wird durch Teilnehmer bestätigt, daß die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt haben. Über dessen Inhalt wird aber noch Stillschweigen gewahrt.

12.02.2017
Für die kommende Woche kündigen die Gewerkschaften weitere Warnstreiks an. Schwerpunkte sollen in Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen liegen.
Die dritte Verhandlungsrunde findet am Donnerstag und Freitag statt.

09.02.2017
Zehntausende Mitarbeiter folgen dem Aufruf der Gewerkschaften zu Warnstreiks. Dabei sind nun fast alle Bundesländer betroffen.

02.02.2017
Der Schwerpunkt der heutigen Warnstreiks liegt im Norden Deutschlands.
Für die kommende Woche wird seitens der Gewerkschaften eine Ausdehnung auch auf Bundesländer in Süddeutschland angekündigt.

01.02.2017
In Niedersachsen beginnen die ersten Warnstreiks. Die Gewerkschaft GEW ruft dazu ihre 10.000 tarifbeschäftigten Mitglieder, dies sind vor allem Lehrkräfte, zu einem ganztägigen Warnstreik auf.

31.01.2017
Auch in der zweiten Verhandlungsrunde wird kein Ergebnis erzielt. Die Arbeitgeberseite weist die Gewerkschaftsforderung von 6% Entgelterhöhung weiterhin entschieden zurück.
Die Gewerkschaftsseite kündigt Warnstreiks an, sollte die Arbeitgeberseite "kein ernsthaftes Angebot auf den Tisch legen".
Seitens der Arbeitgeber wird weiterhin kein Angebot vorgelegt.

19.01.2017
Die erste Verhandlungsrunde endet wie erwartet weder mit einem Ergebnis noch mit einem Angebot der Arbeitgeberseite.

15.12.2016
Die Gewerkschaftsseite gibt die Forderungen zur Tarifrunde TV-L 2017 bekannt:
  • Entgeltsteigerung im Gesamtvolumen von 6%. Dies soll eine sogenannte "soziale Komponente" beinhalten, die in Form eines Sockel- und Mindestbetrags zu höheren Gehaltssteigerungen in niedrigeren Entgeltgruppen und geringeren Gehaltssteigerungen in höheren Entgeltgruppen führt
  • Einführung einer Stufe 6 in E 9 bis E 15
  • "strukturelle Verbesserungen" in der Eingruppierung
  • Laufzeit: 12 Monate
  • Angleichung der Bezahlung im Sozial- und Erziehungsdienst, der Studentenwerke und in der Pflege
  • Ausschluß sachgrundloser Befristungen von Arbeitsverträgen
  • Auszubildende: +90 €

Die Arbeitgeberseite, vertreten durch die Tarifgemeinschaft deutscher Länder unter Vorsitz des niedersächsischen Finanzministers Peter-Jürgen Schneider (SPD), weist die Tarifforderung unter Hinweis auf niedrige Inflation und bestehende Schuldenbremse im Grundgesetz als weit überzogen zurück.