Trotz intensiver Sondierungsgespräche haben die Arbeitgeber auch in der zweiten von drei vereinbarten Verhandlungsrunden für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen noch immer zu wenig Bewegung gezeigt. "Es gab eine gewisse Annährung, aber es reicht noch lange nicht", stellte dbb-Verhandlungsführer Willi Russ nach Beendigung der Verhandlungen am Mittag des 21. März 2014 in Potsdam kritisch fest.
"Unbestritten waren die Gespräche gestern und heute sehr konkret und gründlich", betonte Russ. Trotzdem sei man in ganz wesentlichen Punkten wie Einkommen und Übernahmemodalitäten "noch Lichtjahre voneinander entfernt". Die Forderungen der Gewerkschaften lägen seit nunmehr über einem Monat vor und seien in den vergangenen Tagen durch die zahlreichen Warnstreiks und Demonstrationen von zehntausenden Beschäftigten eindrucksvoll untermauert worden, erinnerte dbb-Vize Russ. "Angesichts dessen kommt die 'leere Taschen-Rhetorik' der Arbeitgeber gar nicht gut bei den Kolleginnen und Kollegen an. Da darf sich niemand wundern, wenn sie ihren wachsenden Unmut in den kommenden Tagen bis zur nächsten Verhandlungsrunde wieder auf die Straße tragen", so Russ. "Ich kann Herrn de Maizière und Herrn Böhle nur raten, das Lavieren nicht fortzusetzen und den Weg der Annährung in der nächsten Runde gemeinsam mit uns weiter zu einem anständigen Ergebnis zu gehen."