Gewerkschaftsforderung von 7 %, mindestens aber 300 Euro, ist nicht zu verantworten
TdL-Vorsitzender Dr. Andreas Dressel: "Mit ritualisierten astronomischen Forderungen nicht erfüllbare Erwartungen zu wecken, die am Ende zu großen Enttäuschungen bei vielen Beschäftigten führen, ist nicht zielführend!"
Die Gewerkschaften ver.di und dbb haben heute gefordert, die zuletzt im Februar 2025 um 5,5 % angehobenen Löhne der Beschäftigten der Länder zum 1. November 2025 um 7 %, mindestens jedoch um 300 Euro monatlich, zu erhöhen und dann für gerade einmal 12 Monate festzuschreiben.
Dazu erklärte der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), der hamburgische Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: "Natürlich verdienen die Beschäftigten der Länder Wertschätzung, nicht zuletzt durch angemessene Lohnerhöhungen. Aber die geforderte Lohnerhöhung passt nicht in die Zeit und ist bei einer Inflationsrate von 2 % völlig überzogen."
Die Gewerkschaften hatten sich zuletzt im April 2025 mit Bund und Kommunen auf 5,8 % bei einer Laufzeit von 27 Monaten verständigt - was auf 12 Monate umgerechnet rund 2,6 % bedeuten würde. "Ich hatte gehofft, dass die Lohnforderung sich näher am realistisch Machbaren orientiert. So allerdings sehe ich jetzt äußerst schwere Verhandlungen auf uns zukommen", so Dr. Dressel weiter. Nunmehr unrealistische Ziele auszurufen, diene nicht der Sache. Es sei im Übrigen auch nicht im Interesse der Gewerkschaften, "mit ritualisierten astronomischen Forderungen nicht erfüllbare Erwartungen zu wecken, die am Ende zu großen Enttäuschungen bei vielen Beschäftigten führen", so Dr. Dressel abschließend.
Die von den Gewerkschaften geforderten 7 %, mindestens aber 300 Euro, hätten für die rd. 860.000 Beschäftigten der Länder Lohnerhöhungen von bis zu 12,3 % zur Folge und würden die Länder allein in einem Jahr mit rd. 4 Mrd. Euro belasten. Einschließlich der geforderten Übertragung auf den Beamtenbereich ergäben sich sogar Kosten in Höhe von rd. 12,6 Mrd. Euro pro Jahr. Darüber hinaus müssten die Länder noch weitere Kosten für die geforderten strukturellen Verbesserungen tragen.
Die Tarifrunde 2026 für die Beschäftigten der Bundesländer (mit Ausnahme von Hessen) beginnt am 3. Dezember 2025 in Berlin. Sie soll am 15. und 16. Januar 2026 sowie am 11. und 12. Februar 2026 in Potsdam fortgesetzt werden. Der TdL-Vorsitzende Dr. Andreas Dressel führt die Verhandlungen. An seiner Seite verhandeln der Erste Stellvertreter, der Sächsische Staatsminister der Finanzen Christian Piwarz, und die Zweite Stellvertreterin, die schleswig-holsteinische Finanzministerin Dr. Silke Schneider.